• Büchernetze

    Wir spinnen ein Netz
    aus geschriebenen Worten
    Fangen den Sinn
    Fangen uns selbst

    Manch nächtlich gewebte Erinnerung
    pressen wir zwischen die Seiten
    Die Blüten des Frühlings
    neben das letzte Herbstblatt
    Das schon beschlossene Dasein
    neben den unerreichbaren Traum

    Eben noch fließt es
    frei durch dein Leben
    Bald ist es flüchtig gebunden
    ewig gehalten
    in Büchern

    Von Feuervogel

    Von Nachtvogel

    Von Schaumvogel

    Von Sturmvogel

  • 5 Zeichen auf einem Stein

    Sie rasen durch meinen Verstand
    blaue Zeichen
    mit ungewisser Bedeutung.
    Wie von Aliens hinterlassen.
    Fremd in meiner Welt.

    Alles nur Striche
    die doch enthalten
    was ich liebe
    was ich will
    und es zunichtemachen.
    Doch das Gewissen ist rein.

    So wird jedes meiner Worte
    leichtfertig missverstanden
    zu meinem eigenen Besten.
    So wird aus Blau schließlich Schwarz
    und am Ende bleiben 5 Zeichen.
    Bedeutungslos
    graviert in einen Stein.

    Von Feuervogel

    Von Nachtvogel

    Von Schaumvogel

    Von Sturmvogel

  • Ins Licht getrieben

    Ein Leben im Schatten.
    Katzenaugen der Nacht.
    Verlockend wie Gold
    das vom Himmel fällt.

    Verbergen ihr blendendes Strahlen
    vor den suchenden Schemen
    den einsamen Wandrern
    Die von allen gemieden
    das Vergessene bergen
    um es erneut zu erleuchten

    Nun liegen Schemen am Boden
    neben falschen Worten
    Verbrannt von dem Licht
    das einst ihres war
    Und auf ihrem Rauch
    steigt Gold zum Himmel auf.

    Von Feuervogel

    Von Nachtvogel

    Von Schaumvogel

    Von Sturmvogel

  • Erschöpfung

    Ein Licht brennt
    im Tor zur Schattenwelt
    Ein verzehrendes Feuer
    in dem ein schwarzer Phönix wohnt

    Wenn er aufsteigt
    dann streckt er die Flügel
    umarmt die Welt bis zum Horizont
    Und das Eis, das getaut war
    friert wieder fest
    Und das Pochen der Einsamkeit
    erwacht zu neuem Leben

    Von Feuervogel

    Von Nachtvogel

    Von Schaumvogel

    Von Sturmvogel

  • Nachtwind

    Stell dir vor
    ein langer Flur.
    Prunkvoll
    Leer
    Geschichte

    Stell dir vor
    die große Halle.
    Prächtig
    Leer
    Geschichte

    Stell dir vor
    dort an der Wand
    die alte Pendeluhr

    Das Zifferblatt aus Diamant
    ist eingestaubt
    Seit Jahren

    Ein tristes Märchenland.

    Dort in des Pendels Mitte
    ein herrlicher Rubin
    Doch gibt es niemals Wind
    den Staub von ihm zu wehn.

    Hör zu! Da wandert ein Atmen
    durch die Gänge dahin
    und trägt aus den leeren Räumen
    mit sich die Stille davon

    Durch das triste Märchenland
    Sieh! Es nähert sich der Uhr
    Sieh! Es hebt die Schattenhand

    und stößt mit
    sanften, zarten Fingern
    sacht das schöne Pendel an

    Von Feuervogel

    Von Nachtvogel

    Von Schaumvogel

    Von Sturmvogel